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Subject: Sind die Ostdeutschen die Afroamerikaner der Bundeswehr?
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keik0 [del] to
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Sind die Ostdeutschen die Afroamerikaner der Bundeswehr?
Diesen Artikel habe ich grade gefunden und bin schwer entsetzt. Mich würde mal interessieren, wie die Sokkergemeinde über sowas denkt.
Diesen Artikel habe ich grade gefunden und bin schwer entsetzt. Mich würde mal interessieren, wie die Sokkergemeinde über sowas denkt.
Mich überrascht daran auch nix. Die Bundeswehr bietet halt eine gewisse Perspektive für viele, die sonst kaum Chancen haben in ihrer Umgebung eine Arbeit oder einen Ausbildungsplatz zu finden.
Da sieht's im Osten eben wesentlich schlechter aus als im Westen. Und das wird auch noch lange so bleiben. Insofern ist das auch mit Afroamerikaner oder Latinos in den USA vergleichbar.
Da sieht's im Osten eben wesentlich schlechter aus als im Westen. Und das wird auch noch lange so bleiben. Insofern ist das auch mit Afroamerikaner oder Latinos in den USA vergleichbar.
Ich bin eher schwer entsetzt, dass du schwer entsetzt bist. Wieso glaubst du denn, das Deutschland in solcher Hinsicht auf einmal anders sein sollte als die meisten anderen Länder dieser Welt?
Na gut, ich sehe das Wohl alles mit ner anderen Brille, aber wenn sich bei euch da nichts regt, muss ich das in nem anderen Rahmen Diskutieren.
Meiner einer ist Soldat aus dem Osten.
Der Artikel ist in keinster Weise recherchiert worden und schießt einfach nur gegen Ostdeutsche. Grade der Punkt mit den Generälen, wo mitgeteilt wird, dass es nur westdeutsche Generäle gibt ist lächerlich. Hätten NVA-Generäle übernommen werden sollen? Soldaten aus den neuen Bundesländern gibt es nunmal erst seid 20 Jahren und es ist nicht möglich in dieser Zeit General zu werden. Dadurch wird der Eindruck geweckt, dass Ostdeutsche sowas wie Diener für minderwertige Aufgaben sind und Westdeutsche die "führende" Oberschicht.
Ich finde diese Stichelein einfach fürchterlich und unnötig. Wir sind ein Deutschland und kein Ostdeutscher kann etwas dafür, dass fast das gesamte wirtschaftliche Potential in den Westen gewandert ist. Die Behauptung, dass es im Osten nicht die besten Perspektiven gibt, ist richtig, aber diese Art und Weise der Darstellung kann ich nicht gut heißen.
Aber ich denke, meine Herrkunft und mein Beruf lassen mich das ganze anders sehen!
Meiner einer ist Soldat aus dem Osten.
Der Artikel ist in keinster Weise recherchiert worden und schießt einfach nur gegen Ostdeutsche. Grade der Punkt mit den Generälen, wo mitgeteilt wird, dass es nur westdeutsche Generäle gibt ist lächerlich. Hätten NVA-Generäle übernommen werden sollen? Soldaten aus den neuen Bundesländern gibt es nunmal erst seid 20 Jahren und es ist nicht möglich in dieser Zeit General zu werden. Dadurch wird der Eindruck geweckt, dass Ostdeutsche sowas wie Diener für minderwertige Aufgaben sind und Westdeutsche die "führende" Oberschicht.
Ich finde diese Stichelein einfach fürchterlich und unnötig. Wir sind ein Deutschland und kein Ostdeutscher kann etwas dafür, dass fast das gesamte wirtschaftliche Potential in den Westen gewandert ist. Die Behauptung, dass es im Osten nicht die besten Perspektiven gibt, ist richtig, aber diese Art und Weise der Darstellung kann ich nicht gut heißen.
Aber ich denke, meine Herrkunft und mein Beruf lassen mich das ganze anders sehen!
Nun, ich bin zwar selbst aus dem Osten, aber nicht bei der Bundeswehr und ich war auch nicht Wehrdienstleistender. Insofern weiß ich nicht, wie es bei der Truppe zu geht.
Nichtsdestotrotz finde ich nicht, dass der Artikel gegen Ostdeutsche (in der BW) schiesst. Ich finde es zwar auch nicht gut, dass Ostdeutsche weitestgehend nur die niederen Ränge innehaben, aber die Begründung hast du schließlich selbst geliefert. Seit der Wende war noch nicht so viel Zeit dort Karriere zu machen.
Für mich hat der Artikel eher die Zustände dargestellt und weniger Kritik geübt (außer, dass sich keiner äußern will). Kannst du vielleicht Beispiele für deine "Sticheleien" anführen?
Ich lese da z.B. die Ostdeutschen sind "mobiler und flexibler" und dass eine gewisse Gerechtigkeit (zu Ungunsten) der Ostdeutschen fehlt.
Nichtsdestotrotz finde ich nicht, dass der Artikel gegen Ostdeutsche (in der BW) schiesst. Ich finde es zwar auch nicht gut, dass Ostdeutsche weitestgehend nur die niederen Ränge innehaben, aber die Begründung hast du schließlich selbst geliefert. Seit der Wende war noch nicht so viel Zeit dort Karriere zu machen.
Für mich hat der Artikel eher die Zustände dargestellt und weniger Kritik geübt (außer, dass sich keiner äußern will). Kannst du vielleicht Beispiele für deine "Sticheleien" anführen?
Ich lese da z.B. die Ostdeutschen sind "mobiler und flexibler" und dass eine gewisse Gerechtigkeit (zu Ungunsten) der Ostdeutschen fehlt.
Ich glaube Du interpretierst in den Artikel etwas zuviel hinein. Ich verstehe und werte den jedenfalls nicht annähernd so wie Du, zumal wir beide doch eh einer Generation von Offizieren angehören, die nicht mehr in diesen Kategorien denkt(en sollte). An der Herkunft und dem "erlernten" Beruf kanns eher nicht liegen, da wir da zumindest massivere Schnittmengen haben. ;)
hab den Artikel nur überflogen. aber ein typisches Beispiel für journalistische Dämlichkeit wäre das hier:
Ein Drittel der Armeeangehörigen stammt heute aus den neuen Ländern (wo lediglich ein Fünftel der deutschen Gesamtbevölkerung lebt) – und ebenso überproportional ist der Anteil von Ostdeutschen an den Gefallenen der Truppe.
Dieser Satz sagt schlicht und einfach gar nichts aus. Denn wenn ein Drittel der Soldaten aus dem Osten ist und ebenfalls ein Drittel der dabei draufgegenagenen aus dem Osten ist/war, dann heisst das eben nicht (was der Artikel suggerieren will), dass Soldaten aus dem Osten beim gemeinen Fußvolk bleiben und die aus dem Westen dort eine weniger lebensgefährliche Karriere machen.
Im übrigen wird nicht mal eine Aussage darüber gemacht, was denn eigentlich definiert, dass jemand aus dem Osten ist.
Wenn jetzt mein Cousin (Major) von Düsseldorf nach Brandenburg ziehn würde wäre er dann für die ZEIT ein Ostler, oder vielleicht ein offiziell ossifizierter Offizier?
Wenn Hallenser in den Sinn käme Berufssoldat zu werden, wäre er amtlicher Ossi, wenn er in Mecklenburg anfängt, oder würden ihm seine Studentenjahre als westlich beeinflusst angerechnet, wenn er in Marburg zur StoV geht?
Journalisten schreiben nur das, wovon sie überzeugt sind, dass ihre Leser das so hören wollen.
Da viele von ihnen zu einer Art Arroganz neigen, die ihrer Machtposition entspringt, halten sie ihre Leser auch grundsätzlich für dümmer, als sich selbst. Die ZEIT ist dafür ein schönes Beispiel.
Ein Drittel der Armeeangehörigen stammt heute aus den neuen Ländern (wo lediglich ein Fünftel der deutschen Gesamtbevölkerung lebt) – und ebenso überproportional ist der Anteil von Ostdeutschen an den Gefallenen der Truppe.
Dieser Satz sagt schlicht und einfach gar nichts aus. Denn wenn ein Drittel der Soldaten aus dem Osten ist und ebenfalls ein Drittel der dabei draufgegenagenen aus dem Osten ist/war, dann heisst das eben nicht (was der Artikel suggerieren will), dass Soldaten aus dem Osten beim gemeinen Fußvolk bleiben und die aus dem Westen dort eine weniger lebensgefährliche Karriere machen.
Im übrigen wird nicht mal eine Aussage darüber gemacht, was denn eigentlich definiert, dass jemand aus dem Osten ist.
Wenn jetzt mein Cousin (Major) von Düsseldorf nach Brandenburg ziehn würde wäre er dann für die ZEIT ein Ostler, oder vielleicht ein offiziell ossifizierter Offizier?
Wenn Hallenser in den Sinn käme Berufssoldat zu werden, wäre er amtlicher Ossi, wenn er in Mecklenburg anfängt, oder würden ihm seine Studentenjahre als westlich beeinflusst angerechnet, wenn er in Marburg zur StoV geht?
Journalisten schreiben nur das, wovon sie überzeugt sind, dass ihre Leser das so hören wollen.
Da viele von ihnen zu einer Art Arroganz neigen, die ihrer Machtposition entspringt, halten sie ihre Leser auch grundsätzlich für dümmer, als sich selbst. Die ZEIT ist dafür ein schönes Beispiel.
Ich glaube uller hat recht, habe vielleicht etwas zu viel reininterpretiert. Ist halt ein Thema, welches immer wieder aufgekocht wird und irgendwann kann man es einfach nicht mehr hören, dass da immer noch Unterschiede gemacht werden.
Trotzdem finde ich, wie sara auch festgestellt hat, dass er eigentlich nicht wirklich viel aussagt, schlecht recherchiert, bzw. dargestellt ist und eigentlich nicht notwendig gewesen wäre. Aber wie die Medien halt sind, wenn irgendwo etwas passiert, muss man immer weiter in der Wunde bohren.
Trotzdem finde ich, wie sara auch festgestellt hat, dass er eigentlich nicht wirklich viel aussagt, schlecht recherchiert, bzw. dargestellt ist und eigentlich nicht notwendig gewesen wäre. Aber wie die Medien halt sind, wenn irgendwo etwas passiert, muss man immer weiter in der Wunde bohren.
Der Artikel ist in keinster Weise recherchiert worden und schießt einfach nur gegen Ostdeutsche.
Das sind einfach mal zwei sehr dreiste Unterstellungen. Ersteres weiß man nicht - und Journalisten sind meistens so ziemlich die letzten zuverlässigen Quellen, wenn man präzise etwas über ein Thema wissen will. Jeder, der ein Fachgebiet hat wird das bestätigen.
Allerdings hast du vielleicht durch deine Betroffenheit den Tenor anders aufgenommen als ich. Einen Angriff kann ich da nicht erkennen, am ehesten Kritik an der Bundeswehr an sich. Das Soldaten nicht den Durchschnitt der Bevölkerung darstellen liegt in meinen Augen offensichtlich auf der Hand. Seien es die niederen und mittleren Ränge für sozial- oder bildungsschwache oder die Offiziersränge als verlockende Alternative für Menschen, die sich ein reguläres und damit verdammt teuer gewordenes Studium nicht leisten können und den Weg über die Armee gehen.
Sicher wird es im Einzelfall viele Ausnahmen und auch Idealisten geben. Aber der gesamtgesellschaftliche soziale Einfluss auf so eine ... Institution (kenne gerade kein besseres Wort) ist in meinen ökonomisch geschulten Augen nur natürlich und offensichtlich. Und im Groben haben wir ein Ost-Nord-Süd Gefälle in dieser Republik.
Ich wäre der letzte, der etwas über eine Person aussagt, nur anhand dessen wo sie geboren wurde. Ich bin aber Pragmatiker, Realist, Ökonom und Wirtschaftsgeograph. Als letzterer habe ich an Migration von Studenten nach dem Abschluss gearbeitet. Dort würde sich auch keiner über die Ostflucht wundern - und in geringerem Ausmaß die Nordflucht.
Was die Junge Welt dann daraus macht sagt wieder einmal mehr über die Junge Welt, als über das Thema aus.
Das sind einfach mal zwei sehr dreiste Unterstellungen. Ersteres weiß man nicht - und Journalisten sind meistens so ziemlich die letzten zuverlässigen Quellen, wenn man präzise etwas über ein Thema wissen will. Jeder, der ein Fachgebiet hat wird das bestätigen.
Allerdings hast du vielleicht durch deine Betroffenheit den Tenor anders aufgenommen als ich. Einen Angriff kann ich da nicht erkennen, am ehesten Kritik an der Bundeswehr an sich. Das Soldaten nicht den Durchschnitt der Bevölkerung darstellen liegt in meinen Augen offensichtlich auf der Hand. Seien es die niederen und mittleren Ränge für sozial- oder bildungsschwache oder die Offiziersränge als verlockende Alternative für Menschen, die sich ein reguläres und damit verdammt teuer gewordenes Studium nicht leisten können und den Weg über die Armee gehen.
Sicher wird es im Einzelfall viele Ausnahmen und auch Idealisten geben. Aber der gesamtgesellschaftliche soziale Einfluss auf so eine ... Institution (kenne gerade kein besseres Wort) ist in meinen ökonomisch geschulten Augen nur natürlich und offensichtlich. Und im Groben haben wir ein Ost-Nord-Süd Gefälle in dieser Republik.
Ich wäre der letzte, der etwas über eine Person aussagt, nur anhand dessen wo sie geboren wurde. Ich bin aber Pragmatiker, Realist, Ökonom und Wirtschaftsgeograph. Als letzterer habe ich an Migration von Studenten nach dem Abschluss gearbeitet. Dort würde sich auch keiner über die Ostflucht wundern - und in geringerem Ausmaß die Nordflucht.
Was die Junge Welt dann daraus macht sagt wieder einmal mehr über die Junge Welt, als über das Thema aus.
Ich komme ursprünglich aus einem Teil von Baden-Württemberg der wirtschaftlich nicht sonderlich gut erschlossen ist. Aus meinem Freundeskreis sind auch viele Männer zum Bund gegangen, weil die Eltern das Studium nicht bezahlen konnten oder keine Ausbildungsplätze in der Nähe da sind. Beim Bund kann man halt ganz gut Geld verdienen (man kann eine Ausbildung machen oder Offizierslaufbahn und Studieren) und sich danach nochmal neu orientieren und was Studieren oder einen Job anfangen.
Hi keik0,
vielleicht kennst du "Die Zeit" nicht so gut. Ich selbst lese seit dem Abi die Zeit. Sie ist eine liberale Zeitung, d.h. sie hat mit Sicherheit nicht im Sinn, gegen bestimmte Menschen zu sticheln.
So, wie ich "Die Zeit" lese/verstehe, geht es immer darum, auf bestimmte Dinge aufmerksam zu machen, von der die meisten keine Notiz nehmen.
Ich bin selber Reserveoffizier, war also 2 Jahre dabei, und habe da natürlich auch einen Eindruck bekommen, und es ist ja auch so, dass manche/einige Zettis nicht deshalb beim Bund bleiben, weil sie einen interessanten Job finden, den es ja auch gibt, sonderen, weil sie sonst keine Perspektiven haben.
Ich verstehe den Artikel somit als Hinweis auf eine Entwicklung, die viele einfach nicht mitbekommen. Wir sollten das aber nicht überdramatisieren, denn in meiner Heimat, Westniedersachsen, sah es vor Jahren ähnlich aus, so dass der, der Abi hatte, auch weggegangen ist und nicht wieder zurück gegangen ist. Das hat ja viele Folgen, die ich hier gar nicht alle aufzählen will. Ich denke nicht, dass der Artikel mehr will.
vielleicht kennst du "Die Zeit" nicht so gut. Ich selbst lese seit dem Abi die Zeit. Sie ist eine liberale Zeitung, d.h. sie hat mit Sicherheit nicht im Sinn, gegen bestimmte Menschen zu sticheln.
So, wie ich "Die Zeit" lese/verstehe, geht es immer darum, auf bestimmte Dinge aufmerksam zu machen, von der die meisten keine Notiz nehmen.
Ich bin selber Reserveoffizier, war also 2 Jahre dabei, und habe da natürlich auch einen Eindruck bekommen, und es ist ja auch so, dass manche/einige Zettis nicht deshalb beim Bund bleiben, weil sie einen interessanten Job finden, den es ja auch gibt, sonderen, weil sie sonst keine Perspektiven haben.
Ich verstehe den Artikel somit als Hinweis auf eine Entwicklung, die viele einfach nicht mitbekommen. Wir sollten das aber nicht überdramatisieren, denn in meiner Heimat, Westniedersachsen, sah es vor Jahren ähnlich aus, so dass der, der Abi hatte, auch weggegangen ist und nicht wieder zurück gegangen ist. Das hat ja viele Folgen, die ich hier gar nicht alle aufzählen will. Ich denke nicht, dass der Artikel mehr will.
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