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Subject: Wissenschaftliche Arbeit zum Thema Fußball

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2012-02-21 17:15:04
Chemiker to All
Hallo werte Sokkergemeinde,

ich habe hier mal anbei ein interessantes Thema und hoffe, dass ihr mal wieder mit klugen Ideen nicht geizt ;)
Ich werde die nächsten Wochen ein Thema für eine wissenschaftliche Arbeit abgeben, voraussichtlich für den Themenkomplex Wirtschaftswissenschaften. Und obwohl ich während meiner Studienzeit im Sozialrecht beheimatet bin (Sozialversicherung usw.), möchte ich keine rein rechtlich wissenschaftliche Arbeit schreiben. Deswegen suche ich nach spannenden Themen aus dem Fußballbereich, möglichst unter Einbeziehung eines wirtschaftlichen Aspekts. Man beachte bitte, dass solch eine wissenschaftliche Arbeit ein gewisses Untersuchungszielhaben muss, also man soll neue Erkenntnisse aus dem untersuchten Thema gewinnen (also man sollte zu irgend einer Art Ergebnis kommen).
Also werft einfach mal ein paar Wortbrocken in den Raum bzw. sonstige Ideen, vielleicht ergibt sich ja etwas, an das ich noch überhaupt nicht gedacht habe. Vielen Dank vorab schonmal!

hier mal einige meiner bisherigen Ideen:

- Lohnt sich der Einstieg von Investoren für die deutschen Fußballvereine?
- wirtschaftliche Folgen bei Kippung der sogenannten 50+1 Regel
- machen die wachsenden Einnahmen aus TV-Geldern die Profifußballvereine im (deutschen) Fußball abhängig?
- Einfluss der TV-Gelder auf den europäischen Fußballwettbewerb zu groß?

Themenklau für eigene Zwecke wird nur mit Absprache gern gesehen ;)

(edited)
2012-02-21 21:14:37
Interessant wäre mal das Thema "Direkte und indirekte Subventionierung" durch die öffentliche Hand.

Beispiele:

1. Kaiserslautern: Stadt und Land gründen eine Firma, die dem Verein das Stadion abkauft. Dann übernimmt die Stadt alle Anteile vom Land... nur mittlerweile hatte der Verein etliche Zeit kein Geld mehr um die urpsprünglich vereinbarte Satdionmiete zu zahlen, ob er sie mittlerweile wieder zahlt, weiss ich nicht.

2. Beispiel Schalke 04: "Schalke 04 feiert den Einzug in die Champions League. Ein Erfolg, für den nicht nur Kevin Kuranyi mit seinen Toren verantwortlich ist. Möglich gemacht hat dies in erster Linie die Gesellschaft für Energie und Wirtschaft GEW, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Gelsenkirchen. Die kaufte im November 2009 für 15 Millionen Euro Anteile am Stadion der Schalker. Zusätzlich gewährten die GEW und die Stadtsparkasse Gelsenkirchen jeweils einen Kredit von fünf Millionen Euro. Mit diesen 25 Millionen Euro konnte Schalke seine Finanzlöcher stopfen und Verkäufe von Leistungsträgern vermeiden."

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sport/1175686/

Die interessante Frage ist nicht, rechnet sich das für die Vereine - Staatsknete rechnet sich immer - sondern für die Kommunen oder Länder - die behaupten sie würden ja nur investieren. Da lot sich die Frage, wieviel kommt denn bei diesen Formen des Inevstments an Rendite rüber? Oder ist es wie in KL die reine Dauersubvention?

Ich bin Pfälzer wohlgemerkt und war schon oft beim FCK. Aber: So werden Vereine belohnt, die nicht wirtschaften. Schalke steht jetzt weit vorne, ein Team ohne verkappte Staatsknete wie Freiburg ganz hinten.

Ein zweiter Faktor, der mich schon lange interessiert wäre: Inwieweit ist der dauerhafte Erfolg eines Profivereins abhängig von der Wirtschaftskraft der Großregion, in der er sitzt... Da müsste man Quellen finden, die besagte Wirtschaftskraft definieren oder sich selbst Parameter ausdenken, um sie zu definieren.

Und dann ein Parameter-System für Erfolg der Klubs: Also 3. Liga, 2. Liga, 1. Liga wie viele Saisons mit welche rplatzierung. Europapokale wie oft mit welchem Resultat.

Und beide Parameter-Systeme korrelieren.




2012-02-22 14:57:03
Also der Vorschlag mit den Subventionierungen klingt hochinteressant, ich muss auch zugeben, dass ich davon in dem Ausmaß noch nicht viel Wind bekommen habe. Das ist unter dem Strich mit Sicherheit ein ziemlich großer Vorteil, der den Vereinen auf Kosten von Steuergeldern (?) da gewährt wird. Bin mir nur nicht sicher, ob ich für diese doch recht "versteckte Problematik" genug Material finden würde. Aber selbst wenn man nicht nur darüber schreibt, einfließen lassen kann man das sicherlich bei vielen anderen Themen!

Der zweite Aspekt ... sowas habe ich auch auf dem Plan gehabt. Nur leben heutzutage die wenigsten Vereine von heimischen Sponsoren geschweige denn vom heimischen Fanpotenzial. Und wie geht man mit der Wirtschaftskraft im "Pott" um, dort teilen sich mehrere Vereine eine gesamte Region, die man nur schwer zerteilen kann (denke das wäre ziemlich willkührlich). Aber die Idee ist gut..nur denke fast, zu schwer umsetzbar. Aber der Rechenansatz mit den Parametern...sowas möchte ich auch einfließen lassen. Dort könnte man anschließend eine schöne Korrelationsrechnung machen um festzustellen, ob gewisse Sachen tatsächlich im direkten Zusammenhang stehen.

Was heute noch privat an mich herangetragen wurde, ist das sog. Financial Fair Play. Das ist auch ein gutes Thema...leider noch nicht eingeführt und daher nicht breit genug, für ne ganze Arbeit drüber. Aber die Ideen mehren sich :)
2012-02-22 20:52:19
Das ist unter dem Strich mit Sicherheit ein ziemlich großer Vorteil, der den Vereinen auf Kosten von Steuergeldern (?) da gewährt wird. Bin mir nur nicht sicher, ob ich für diese doch recht "versteckte Problematik" genug Material finden würde.

Das müssen die Städte in ihren Ausgaben/Investitionen darstellen für was genau sie welches Geld ausgegeben haben, im Zweifel kannst du als Bürger dir auch genauere Unterlagen zukommen lassen. Bis auf die exakten Verträge können sie dir realtiv wenig verweigern und auch an die sollte man rankommen wenn man über den Stadtrat geht. Nur hat das natürlich viel Vorlaufzeit, denn da werden wohl mehr als 5 Bürokraten zwischen deiner Anfrage und der schlussendlichen Ausgabe der Informationen sitzen.
2012-02-22 21:05:34
Es ist etwas mehr Arbeit mit den stattlichen verdecktenb Subventionierungen über unternehmen, die Ländern oder kommunen gehören. Aber Unternehmen, die der öffentlichen Hand gehören, müssen ihre Ergebnisse offenlegen. Da gibt es eine gesetzliche Vorschrift. Richtig ist, dass es in den Regionalmedien nicht breitgetreten wird, das muss man bei den Unternehmen anfordern im Zweifelsfall. Insofern etwas mehr Recherche, aber geheimhalten kann man nix wegen Auskunftspflicht. Und man muss das Thema ja nicht in allen Details offenlegen... wissenschaftliche Untersuchung klingt immer gut ;)

Ich sehe das mit den Sponsoren etwas anders:

1. Gibt es viele regionale Sponsoren: Allgäuer Latschenkiefer (FCK-Sponsor) sitzt im direkten Einzugsgebiet des FCK, im Saarland, viele Fans fahren von dort per Regio-Express nach Kaiserslautern.
2. Veltins Brauereien im Einzusgebiet von Schalke, im Sauerland, das ans Ruhrgebiet angrenzt.
3. Allianz Arena - Allianz mit Sitz in München
4. Fly Emirates beim HSV: Übernehmen ihren Airbus immer in der Hamburger Airbus-Filiale :-)) klingt lustig ist aber so.

Man kann das Thema ja zunächst auch abwandeln: Einfluß regionaler Wirtschaft im Sponsoring und sich systematisch alle Sponsoren (Trikot, Stadion, Werbebande) aller Bundelsigaklibs vornehmen und gucken wo sitzen die... und wo sind die connections zur heimischen Wirtschaft (Fly Emirates). Je weiter es in den Ligen nach unten geht (2. und 3. Liga) desto größer dürfte der Regionalfaktor sein.


Später kann man das Thema immer noch wie oben genannt ausbauen.

(edited)
2012-02-23 14:18:42
Hm mit den Auskunftspflichten dürftet ihr tatsächlich Recht haben, zumindest was Abschlussbilanzen angeht, müsste man als Bürger an die Sachen der staatlichen Unternehmen ja rankommen. Zeit hätte ich noch bis Mitte nächstes Jahr ;)
Aber ich muss das Thema sicherlich eh erstmal absprechen, nicht dass das meinem Betreuer irgendwie nicht passt... vielleicht findet er das ein oder andere Untersuchungsziel sinnlos, oder das wurde an unserer Einrichtung schon untersucht.

Aber echt vielen Dank für eure Ideen bisher, dass müsste ich zumindest teilweise versuchen mit einfließen zu lassen! Diese Subventionierungsgeschichte würde beispielsweise gut zum Financial Fair Play passen.

Mal ein kurzer Überblick zum FFP: "Als Einnahmen definiert die UEFA alle Einkommen aus Eintrittskarten, Fernsehverträgen, Werbeeinnahmen, Merchandising sowie Transfereinnahmen. Nicht enthalten sind also Geldgeschenke von Mäzenen.

Interessant wird es aber, wenn man sich die Ausgaben ansieht, die im Rahmen des sogenannten "Financial Monitoring" mit diesen Einnahmen verrechnet werden. Spielergehälter, Transferausgaben und laufende operative Kosten gehören dazu - nicht aber alle Investitionen in die Infrastruktur und in die Jugendförderung. Sprich: Für einen Stadionneubau oder den Bau eines Jugendleistungszentrums dürfen Europas Clubs weiterhin so viel ausgeben, wie sie möchten."

http://www.sportal.de/sportal/generated/article/fussball/2011/10/20/20949700000.html

Und hier wäre diese staatliche Beihilfe ja am Ende auch eine Unterwanderung dieser Regelung.
Also allerhand Stoff bisher... wird immer interessanter! :)
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