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Subject: Baer JJ3 wurde erschossen :(

2008-04-15 12:56:56
Das Problem ist (wie von wonderbibi schon beschrieben), dass die Leute die Bären als "niedlich, härzig" ansehen und sich blödsinning nähern für ein Foto.
und dann wird der Bär eben schon zur Gefahr, er ist ja kein "Kuscheltier" wie z.B. ein Murmeli oder so.


und wenn es dann einen Übergriff gegeben hätte, wären die Medien voller Vorwürfe gewesen...


Das Problem ist (imho) daher die Einstellung der Menschen. Und da man die nicht / kaum ändern kann, wurde er halt abgeschossen.

Traurig aber wahr.
2008-04-15 12:59:54
Hm ja, das Problem ist da eben die Toleranz der Bevölkerung. Wenn ein Hund auf dem Spielplatz ein Kind anfällt, dann werden alle Kampfhunde verboten und die anderen brauchen Maulkörbe. Du kannst Dir dann vorstellen, was passieren würde, wenn ein Bär dann halt mal drei Kinder tötet und welche Konsequenzen das hätte.

Und da liegt das Problem: in eine Felsspalte fallen die Schafe halt nicht gleich zu Dutzenden auf einmal. Zudem kann man Felsspalten nicht verbieten. Wenn aber ein Raubtier eine Herde sieht, dann reisst er auch gerne die halbe Herde, wenn diese keine Möglichkeit zu fliehen hat. Jagdinstinkt und auch natürliche Regulation, denn wenn so eine Anhäufung in der Natur vorkäme, wäre das ungesund fürs Ökosystem und es wäre dann also sogar gut, wenn das Raubtier die Herde stark dezimiert.

Naja die Reaktion bei JJ3 zeigt bei mir jedenfalls auch, dass die Leute eben Bären für ungefährliche Kuscheltiere halten. Fakt ist: Es sind gefährliche Raubtiere und wenn einmal einer in einer Siedlung Amok läuft, wird es schwer werden, den unter Kontrolle zu kriegen.

@rocky mountains/Afrika.
Also ich weiss nicht wie die Siedlungsdichte in den "steinigen Bergen" und in Afrika ist, würde aber annehmen, dass diese hier deutlich dichter ist. Folglich stolpern halt die Bären auch viel öfter über Siedlungen und haben eher die Tendenz, auch mal Menschen anzufallen, weil sie sich eingeängt fühlen, mit ihren Jungen in Siedlungen nach Nahrung suchen oder schlicht Hunger haben oder neugierig sind. Ich glaube ganz so einfach ist der Vergleich also nicht. Hmm
2008-04-15 13:04:41
Mir geht es überhaupt nicht um Verniedlichung oder irgendwas, aber Panikmache mit Menschenfressenden Bären mag ich nicht. Risikobären sind es, weil sie keine Scheu vor den Menschen haben, sie seine Nähe suchen resp. diese nicht meiden und es durch das Zusammentreffen zu Unfällen kommen kann. Nicht weil der Bär auf Menschenjagd geht.


Aber mal ehrlich: wenn wir in diesen Städten leben würden, wo der Bär durchzieht und unsere Kinder auf den Strassen spielen würden, dann wären wir anderer Ansicht.

Wieso immer Kinder?! Und nein, ich bin nicht anderer Ansicht. Ich bin mir der Gefahr bewusst, die Kinder werden in der Schule über die Gefahren informiert und auch die Wanderer werden aufgeklärt, wie sie sich verhalten und was sie unterlassen sollten.
2008-04-15 13:08:52
Kinder weil ich mir durchaus vorstellen könnte, dass man sich in so einem Fall um die eigenen Kinder mehr Sorgen macht, als um sich selber.
Zudem sind Kinder eher die "Opfer-grösse" für Bären, während ausgewachsene Menschen ihnen vielleicht schon zu gross und daher zu riskant sind und sie können sich weniger wehren, laufen langsamer etc.

Okay, klar gibt es auch Leute, die das dann in Kauf nehmen, dass es "mal jemanden erwischt", aber ich bezweifle, dass es sich dabei um eine Mehrheit handelt. Müsste man mal abstimmen ;)
2008-04-15 13:09:14
Niemand von uns hier hat eine funktionierende Lösung für das "Problem", sondern eben nur unterschiedlich Ansichten.

Das Hauptbroblem würde bleiben, dass niemand die Verantwortung übernehmen würde, wenn ein Mensch zu Tode käme. Weder die Tierschutzorganisationen noch andere "gut meindende" Institutionen, welche gegen den Abschuss sind.

So gesehen wird es wohl auch in Zukunft dabei bleiben. Bären und andere Wildtiere, welche sich durch Schrot nicht abschrecken lassen werden abgeschossen....
2008-04-15 13:13:40
Message deleted

2008-04-15 13:24:54
Okay, klar gibt es auch Leute, die das dann in Kauf nehmen, dass es "mal jemanden erwischt", aber ich bezweifle, dass es sich dabei um eine Mehrheit handelt. Müsste man mal abstimmen

Ich habe mich zur Massnahme "Abschuss" nie geäussert. Ich mag nur deine Definition von Problembären nicht ... ;)

Und nur so als Randbemerkung: jeder der Kinder hat und diese auf die Strasse lässt, weiss um die Gefahren, die der Verkehr mit sich bringen kann. Daneben gibt es noch viele weitere Gefahren ...
2008-04-15 13:52:19
Message deleted

2008-04-15 14:26:40
Ich denke auch dass es damit zu tun hat. Keiner möchte die Verantwortung übernehmen.

Ist halt immer eine Risiko versus Toleranz-Abschätzung. So wie früher eben auch viele wegen der Raserei dran glauben mussten und man deshalb Tempolimits eingeführt hat und dann damit auch die Verkehrstoten entsprechend reduzieren konnte. Ich finds nur faszinierend, das grade in der jetzigen Phase (Rechtsrutsch politisch, Verwahrungsinitiative, Kampfhundeverbot) derart viel Solidarismus gegenüber einem Bären auftaucht. Das Volk ist doch sonst immer sehr kritisch auch gegenüber sehr kleinen Risiken.

@Lumpaz ok, ist halt Ansichtssache. Für mich ist ein Bär vergleichbar mit Katzen und Wölfen, erstere jagen und töten ja sogar im domestizierten Zustand noch gerne mal andere Tiere nur zum Spass. Und wenn ein Bär als Problembär bezeichnet wird, dann ist er halt immer in der Nähe von Menschen, ob man das dann als "Unfall" bezeichnen will oder nicht, wenn da was passiert, ist reine Definitionssache. Wenn ein Kampfhund ein Kind anfällt, kann man das auch als Unfall sehen (Ich persönlich wäre da durchaus einverstanden). Ich würde einen Kampfhund aber vermutlich als weniger kritisch ansehen, weil diese kleiner sind, und daher Menschen auch seltener als Opfer deklarieren dürften. Bären dagegen dürften das vlt ein wenig anders sehen.

Anyway - ist halt immer eine Abwägung und ich finde in diesem Fall sollte man die betroffenen Gebiete befragen und schauen, ob dort eine Mehrheit bereit wäre, die Gefahren zu tolerieren oder eben nicht.
(edited)
2008-04-15 14:42:39
Sorry, aber das mit dem Kampfhund hinkt extrem. Ein Kampfhund wird von einem Menschen erzogen (oder eben nicht) und dieser trägt die Verantwortung für dieses Tier. Ob man da noch von einem Unfall sprechen kann? Ein Bär in der Wildnis ist kaum mit einem überzüchteten Kampfhund zu vergleichen!
2008-04-15 14:50:09
Auch eine Erziehung (Beeinflussung des Verhaltes) des Bären wurde versucht (Vergrämung), nur klappt eine Erziehung nicht bei allen Tieren...
Und wenn der "Mensch" etwas nicht unter Kontrolle hat oder bringen kann, fühlt er sich schwach und muss seine Stärke zeigen.
2008-04-15 14:53:34
man hätte ihn sicher auch umsiedeln können, aber das war wohl einfach teurer als eine Kugel :(
2008-04-15 14:55:50
Naja, ich denke auch bei Hund und Katze sind eben trotz der Erziehung und trotz allem noch die Raubtierinstinkte vorhanden. Und wenn das sogar bei domestizierten Tieren eben der Fall ist, dann wird das bei wildlebenden Tieren, die nie gelernt haben, das Menschen anzufallen böse sei, ja noch extremer sein. Katzen/Hunden sagt man ja "wüäscht" wenn sie einem die Beine verkratzen oder das Baby anfallen. Bären haben diese "Erziehung" eben nicht so recht gehabt und sind daher wohl auch als höheres Risiko einzuschätzen, findest Du nicht?

Hmm ja.. stimmt schon, lauter Knall wenn Menschlein ist auch irgendwie Erziehung.. wenn auch sicher nicht ganz so intensiv wie mit Haustieren natürlich.
2008-04-15 14:57:08
Eine Umsiedelung wenn er gerne in Dörfer geht und nur dort seine Nahrung holt, nutzt ja an sich nichts. Eine Umsiedelung in ein Gebiet wo er das nicht mehr kann (Keine Dörfer, Tierpark) wäre vlt möglich gewesen. Alles andere hätte das Problem nicht beseitigt sondern nur verlagert.
2008-04-15 16:37:46
Bären werden von ihren Eltern sehr wohl erzogen und normalerweise meiden wilde Bären, die nicht krank oder angeschossen sind, den Menschen. Wie viele andere Raubtiere auch.

Der Problembär hatte eine Problemmutter, die übrigens jetzt im Tierpark sitzt. Von ihr hat er gelernt, keine allzu grosse Angst (oder Respekt) vor den Menschen zu haben und sich von Abfällen zu ernähren.

Dies versuchte man mit Abschreckung zu korrigieren, was aber in der kurzen Zeit fehl schlug.

Die Jagdbehörde und das zuständige Bundesamt übernehmen übrigens die Verantwortung bis zu einem gewissen Punkt, da sie ja die Ansiedelung von Bär, Wolf und Luchs befürworten. Insofern wird auch das Risiko von Unfällen eingegangen. Wird aber ein Punkt überschritten, können/wollen/dürfen sie die Verantwortung nicht mehr tragen und müssen Konsequenzen ziehen.
2008-04-16 20:09:11
ich finde es auch schade das man ihn erschossen hat. nun ist es aber eben an der zeit etwas zu machen, wenn man keine freilaufende mehr haben will.
Da wir ja nicht fähig sind so zu leben mit diesen tieren wie die kanadier, müssen wir etwas anders machen.
wird wohl aber schwer ein grosses gebiet nur für solche tiere zu halten, da wir ja eh alles verbauen müssen.